Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Poltringer Grenzsteine“
Es gibt an den ehemaligen Gemarkungsgrenzen der Gemeinde Poltringen einige schöne, noch erhaltene historische Grenzsteine. Da es durch die digitale Erfassung von Grundstücksgrenzen und die Eingemeindung Poltringens keinen Bedarf mehr an den Grenzsteinen gibt, sind viele aber auch zerstört, vergraben oder entfernt. Im Grenzprotokoll von 1767 sind etwa 100 Grenzsteine genannt.
Besondere Exemplare finden sich hier:
Gemarkungsgrenze zu Entringen
Hier gibt es ein schönes Exemplar auf dem Höhenrücken nördlich der Reithalle Poltringen und östlich des Flugfeldes. Der Grenzstein aus Sandstein markierte die Grenze der (Ge-) Markung Poltringen und Entringen. Er trägt daher auf der Nordseite die Markierung „M“ und „E“ (Markung Entringen) und auf der Südseite die Markierung „M“ und „P“ (Markung Poltringen).
Poltringer Schönbuchwald
An den ehemaligen Waldbesitz Poltringens 1820 bis 1890 im Schönbuch, zwei große verbundene Waldstücke nordöstlich und nordwestlich von Hohenentringen, erinnern auch noch zwei Grenzsteine. Weitere harren sicher der Entdeckung. Der eine liegt versteckt zwischen dem Wanderparkplatz am „Saurucken“ und dem Friedwald mitten im Wald am Füllesthäle und markierte damals das nördliche Ende des Poltringer „Communewaldes“ sowie heute des Friedwaldes. Der andere markiert, ebenfalls mitten im Wald versteckt, das östlichste Ende des ehemaligen Poltringer Waldes nordöstlich von Hohenentringen, am Südrand des südlichen Zweiges des Winterthälebaches und direkt am Wildgehegezaun.
Das Waldgrundstück unterhalb bzw. nordwestliche von Hohenentringen weist nach bisherigem Kenntnisstand keine „neuen“ Grenzsteine von 1821 mit Poltringer Markierung auf. Hier finden sich alte Grenzsteine mit Markierungen „HE/Hohenentringen“ oder „Abtsstab/PR + CB/Pflege Roseck + Closter Bebenhausen“.
Gemarkungsgrenze zu Pfäffingen
Hier gibt es im Heidenwald ein schönes Exemplar, das als Poltringer Kleindenkmal registriert ist. Es zeigt auf der Südseite den Adler der Familie von Gültlingen (früher Ortsherren von Pfäffingen 1527 bis 1699) und auf der Südseite vermutlich einen Abtsstab (für Bebenhausen) und drei Geweihstangen (für Württemberg). Das Alter des Steines ist unbekannt, durch die Inschriften dürfte er aber etwa 300-400 Jahre alt sein. Es liegt auf der Hügelkante des Heidenwaldes zum Sulztal hin etwa 5 Meter links des Weges auf dem Höhenrücken, wenn man den Fußweg ab dem Ende des Feldweges nach Poltringen wenige Meter Richtung Osten läuft.
Ebenfalls im Heidenwald gibt es ein weiteres sehr besonderes Exemplar, das bisher noch nicht dokumentiert ist und in einem eigenen Artikel beschrieben wird.
Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).
Für die AG „Poltringer Heimatgeschichte“, Boris Dieter