Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Ammerbegradigung“
Die Ammer zwischen Poltringen und Pfäffingen wies früher auf der ganzen Strecke bis Pfäffingen viele weitläufige Biegungen auf. Daran erinnert heute noch der Gewannname „Bieg“ auf der Poltringer Ammerseite und „Biegen“ auf dem Pfäffinger Ammerufer, wo die Ammer auch die Grenze der zwei Ortsgemarkungen ist. Da durch die Flussschleifen die Grundstücke rechts und links der Ammer schwer zu bewirtschaften waren, das Gelände feucht war und es durch die Biegungen zu einem erschwerten Abfluss des Wassers bei Hochwasser kam, was im Ort zu Überschwemmungen führte, wurde die Ammer in und nach Poltringen begradigt, der Flusslauf tiefergelegt und die Ufer erhöht.
Der Ammerabschnitt näher bei Poltringen wurde wohl schon um 1800 begradigt. Auf jeden Fall zeigt die erste topografische Karte von Poltringen von 1819 hier schon eine begradigte Ammer. In einem Flurbereinigungs-, Drainagierungs- und Feldwegsplan von 1880/81 ist aber noch der ursprüngliche Verlauf im Hintergrund mit sechs Biegungen eingezeichnet.
Der Ammerabschnitt näher bei Pfäffingen wurde dann ab 1931 begradigt. Nun konnten auf der ganzen Abschnittslänge die Ufergrundstücke sinnvoll und großflächiger genutzt werden und durch den besseren Wasserabfluss Aufstauungen vermieden werden. Später wurde die Ammer 1955 in Poltringen im Ort und bis zur Gemarkungsgrenze zu Pfäffingen zusätzlich tiefergelegt.
Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).
Für die AG „Poltringer Heimatgeschichte“, Boris Dieter