Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Warum heißt Poltringen „Poltringen“?“
Die Endung eines Ortsnamens mit -ingen (o.ä. wie -ing, -in, -inge, -en, z.B. Reusten) zeigt an, dass es sich wie bei Poltringen um einen Ort handelt, der als einer der ersten nach dem Abzug der Römer aus unserer Region von den nachrückenden Alamannen gegründet wurde. Poltringen wurde zwar erst 1191 erstmals schriftlich erwähnt, wurde aber ggf. schon im 4. Jahrhundert nach Christus gegründet.
Die Wortendung ist immer mit einer Bezeichnung eines Ortes oder einer Person in Bezug zu sehen. In der Regel bezeichneten die Alamannen ihre Dörfer nach den Bewohnern, die Bewohner wiederum sind nach dem Sippenoberhaupt oder Ortsgründer genannt. Dies könnte hier ein Bolthar(i), Baldo, Bolder, Baltrun o.ä. gewesen sein. Die Endung „-ingen“ bei Poltringen etwa bezeichnet den Dativ Plural: „bei den Blutsverwandten des Bolthar(i)“ oder „bei den Leuten, die in der von Bolthar(i) gegründeten Siedlung wohnen“.
Orten mit Endungen wie -heim, – dorf, -weiler, -stetten, -hausen oder -holz wurden erst später gegründet. Da in Ammerbuch sonst alle Ortsteile mit -ingen oder -en enden, ist anzunehmen, dass Breitenholz der am spätesten gegründete Ort ist.
Gründe für die Siedlung an diesem Ort war bei Poltringen sicher die Lage an Ammer, das Vorhandensein einer Furt, diverse Quellen, die Güte des Bodens und die Nachbarschaft zur wahrscheinlich noch in Nutzung befindlichen Römerstraße. Zudem könnte die Nähe zu den Ruinen des römischen Gutshofes, ein etwaiger uralter germanischer Kultplatz unter der heutigen St. Stephanus-Kirche sowie die geschützte Lage im Talausgang, des sich hier verengenden Ammertals, ausschlaggebend für die Wahl der Ortsgründung gewesen sein.
Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).
Für die AG „Poltringer Ortsgeschichte“, Boris Dieter
Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Keltische Grabhügel“
Auf dem Schopfenloch am Käsbachknie gab es früher 12 keltische Grabhügel. Diese sind mitterweile aufgrund Planierung durch die landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr zu erkennen.
Dort fand man bei Ausgrabungen ca. 1897 bronzene Frauengrabbeilagen / Schmuck aus dem 3./4. Jhrdt. v. Chr.. Dieser ist heute Privatbesitz der Familie von Ow-Wachendorf und im Freiherrlichen Schlossmuseum in Wachendorf ausgestellt. Eine Besichtigung kann gegen Voranmeldung erfolgen.
Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).
Für die AG „Poltringer Ortsgeschichte“, Boris Dieter