Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Die älteste menschliche Spur in Poltringen“
Der früheste Nachweis für eine menschliche Ansiedlung in Poltringen, für den es Fotografien gibt, fünf relativ unscheinbare Keramikscherben aus der Ammeraue, ist immerhin ca. 2500-3000 Jahre alt.
Leider ist nicht dokumentiert, wann dieser Fund erfolgte und wie alt die Schreben genau sind. Die Scherben könnten entweder keltisch sein (Hallstattzeit), d.h. etwa 800 bis 450 v. Chr. entstanden sein oder sogar aus der Urnenfelderzeit von etwa 1300 v. Chr. bis 800 v. Chr. stammen.
Es gibt aber auch Nachweise, dass Menschen der Jungsteinzeit (circa 5400 bis 1000 v. Chr.), d.h. Ackerbauern und Viehzüchter, auf der Poltringer Gemarkung gelebt haben. Man fand dazu seit 1932 auf Poltringer Gemarkung bisher nachweislich vier steinzeitliche Siedlungsstellen; diese lagen im Bereich Engwiesen, Oberes Feld, Rübenäcker und Untere Wasserbreite. Dort fand man bis 2005 hunderte Spuren wie Steinmesser, Steinklingen, Steinbeil, Steinaxt, Steinbohrer, Steinkratzer/-schaber, Pfeilspitzen und Scherben von Fein- und Grobkeramik wie Kumpfe, Vorratsgefäße, Schalen und Bauchknickgefäße (Dr. Jörg Bofinger, „Untersuchungen zur neolithischen Besiedlungsgeschichte des Oberen Gäus“, 2005, S. 424-426 und im Tafelteil: 31-36, 9.5.1-9.5.4), die bis zu 7000 Jahre alt sein könnten. Neuere Funde gibt es bisher nicht. Leider gibt es für diese Funde keine Fotografien, aber teilweise Zeichnungen.
Menschen lebten daher dauerhaft in Poltringen seit vielleicht fast 300 Generationen! Auch in der Altsteinzeit vor ca. 5400 v. Chr. könnten Menschen temporär als Jäger und Sammler auf Poltringer Gemarkung gelebt haben. Dafür fehlen aber bisher Spuren.
Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).
Für die AG „Poltringer Heimatgeschichte“, Boris Dieter