Zwiebelkuchen aus´m Backhäusle

Auch in diesem Jahr konnten wir wieder erfolgreich unsere Zwiebelkuchen aus ‘m Backhäusle verkaufen.
Bereits ab 6.30 Uhr wurde Teig geknetet, die Zwiebeln geschält, klein geschnitten und anschließend mit Speck in einem großen Bräter gedünstet. Sahne, Schmand und Eier durften auch nicht fehlen und so entstanden leckere, traditionelle Zwiebelkuchen aus ‘m Holzbackofen.
Ab 11 Uhr wurden die bestellten Zwiebelkuchen vor der Palmberghütte abgeholt. Als abends der letzte Zwiebelkuchen fertig war, konnten alle Helfer stolz auf die geleistete Arbeit sein.
Wir danken allen Helfern, die wieder vollen Einsatz gebracht haben. Ganz besonders bedanken wir uns bei Allen, die mit dem Kauf eines Zwiebelkuchens unsere Vereinsarbeit unterstützen.

Spieleabend Freitag, 21. Oktober ab 19.00 Uhr

Das erste Mal war ein toller Erfolg!
Wer mal was Neues versuchen möchte oder Altbekanntes wieder in einer anderen Runde spielen möchte, ist hier genau richtig.
Wer kennt Heaven an Ale? Wer kann Binokel, Skat o.Ä.? Wer möchte mal sein Spiel von damals den anderen vorstellen? Es kommt jeder auf seine Kosten. Kommt mit guter Laune vorbei und zeigt, was ihr draufhabt. Es geht um Ruhm und Ehre!
Gäste sind herzlich willkommen.

Vorschau November 2022

Adventsbasar: Sonntag 13.11.2022 ab 11.00 Uhr

Posted by Sabine in Aktuelles

Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – Ehrenamtlicher Beauftragter

Seit dem 03.08.2022 hat auch Ammerbuch einen „Ehrenamtlichen Beauftragten in der archäologischen Denkmalpflege“. Wir freuen uns mitteilen zu können, dass unser Vereinsmitglied und Kassenprüfer Boris Dieter für dieses Ehrenamt vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart im Einvernehmen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde im Tübinger Landratsamt für die Bereiche „Ammerbuch und Schönbuch“ bestellt wurde.Basis für diese Entscheidung waren u.a. seine heimatgeschichtlichen Recherchen für unseren Verein, aus denen seit 2018 zwei Bücher bzw. über 160 Artikel meist für das Amtsblatt entstanden sind, der Einsatz als stv. Vorsitzender des Ammerbucher Bürgervereins e.V. für die denkmalgeschützte Schlossscheuer, die spendenfinanzierte Geo-Radar-Prospektion des Gässle-Brünnele-Kanals im Sommer 2021, die Gründung des Ammerbucher „Grenzstein-Refugiums“ im April 2022 und seine Mitarbeit seit September 2021 bei der archäologischen Lehrgrabung in Reusten sowie der Fundbearbeitung in Tübingen.„Ehrenamtliche Beauftragte“ sind fachkundig geschulte Laien und unterstützen die staatliche Denkmalpflege in ihren praktischen Aufgaben vor Ort. Landesweit bilden Sie über alle 1.101 Gemeinden hinweg ein Netzwerk von über 250 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bilden ein Bindeglied zu örtlichen Institutionen. Im Regierungspräsidium Tübingen sind ca. 20 aktiv. Sie unterstützen bei:

  • der Beobachtung archäologischer Verdachtsflächen
  • der Überprüfung bekannter archäologischer Denkmale
  • dem Kontakt zu den Unteren Denkmalschutzbehörden
  • der Überwachung von Baumaßnahmen vor Ort
  • der Dokumentation und Bergung archäologischer Funde und Befunde
  • und bei Rettungsgrabungen

Sie sind lokal Auge, Ohr und Hand des Landesdenkmalamtes, kennen die örtlichen Gegebenheiten und relevanten Ansprechpartner, sind mit benachbarten Beauftragten und zertifizierten Sondengängern vernetzt, kennen wichtige Informationsquellen und sind durch ihre Präsenz vor Ort für die Bevölkerung einfach ansprechbar. Koordiniert werden die Beauftragten von den regional zuständigen, hauptamtlichen Gebietsreferenten des Landesdenkmalamtes.  Eine erste Beauftragung und Sicherstellung von Funden ergab sich dann auch schon durch gehäufte Knochenfunde in den „Gassäckern“ zwischen Flugfeld und Hardtwald.Ein nächstes Projekt in Abstimmung mit den Landesdenkmalamt könnte dann die Ausgrabung, Dokumentation und Reparatur der wohl zwei Leckstellen des Gässle-Brünnele-Kanals, um seine frühere Ergiebigkeit wieder herzustellen.Bestehen Fragen oder gibt es Fundhinweise, kann über 07073-300 769 oder heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de eine Kontaktaufnahme erfolgen. Alternativ kann auch der zuständige Gebietsreferent Dr. Marc Heise kontaktiert werden:  07071-757-24 13, marc.heise ät rps.bwl Punkt de

Amtlicher Lichtbildausweis der ehrenamtlich Beauftragten

Posted by Sabine in Poltringer Heimatgeschichte

Weihnachts- und Neujahrsgrüße

Das Jahr 2021 war nicht nur für unseren Heimat- und Wanderverein ein schwieriges Jahr. Auch dieses Jahr mussten viele geplanten Veranstaltungen wie die Sonnwendfeier, diverse Wanderungen und das „verschobene“ Vereinsjubiläum abgesagt werden. Erst im September konnten wir unsere langjährigen Gründungsmitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung ehren.

Es gab aber auch einige Lichtblicke (unter Einhaltung der jeweils gültigen Corona Verordnung).

Dazu gehörten der Verkauf von Zwiebelkuchen, diverse Arbeitseinsätze, einen Ausflug zur Landesgartenschau nach Überlingen, ein Grillfest für unsere Mitglieder und der Adventsbasar.

Unser Vereinsmitglied Boris Dieter schrieb unter der Rubrik: Poltringer Heimatgeschichten zahlreiche interessante Berichte und Erzählungen und organisierte auch das Projekt: „Gässlebrunnen – Georadaruntersuchung“, welches dank zahlreicher Spender finanziert werden konnte.

Unser Buch: „Ein Dorf in fünfzig Geschichten“ Autor: Boris Dieter; wurde als Geschenkidee immer wieder gerne gekauft.

Wir sagen allen, die unsere Vereinsarbeit 2021 unterstützten Danke!

Wir wünschen unseren Vereinsmitgliedern und der gesamten Ammerbucher Bevölkerung in diesen schwierigen Zeiten, die von Einschränkungen und Sorgen geprägt sind besinnliche, ruhige und gesegnete Weihnachtstage sowie Gesundheit, Mut und Zuversicht für das neue Jahr 2022.

Die Vorstandschaft des Heimat- und Wanderverein Ammerbuch e. V.

Posted by Sabine in Aktuelles

Sonnwendfeier

Leider müssen wir auch in diesem Jahr die Sonnwendfeier wegen der Corona-Pandemie absagen. Wir hoffen, dass wir das das Fest der Sonnenwende im nächsten Jahr wieder mit der Ammerbucher Bevölkerung feiern können.

Arbeitseinsatz

Wir hoffen, dass in der Palmberghütte bald wieder Veranstaltungen stattfinden dürfen. Deshalb muss die Hütte und unser Grundstück wieder auf Vordermann gebracht werden. Wir hoffen, trotz der Kurzfristigkeit, auf viele fleißige Helfer und Helferinnen. Der Arbeitseinsatz am Samstag 26.06.2021 beginnt um 9 Uhr und dauert voraussichtlich bis ca. 14 Uhr.

Posted by Sabine in Aktuelles

Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Poltringer Straßennamen erklärt – Teil 1“

Im Heimatbuch von 1971 sind auf den Seiten 15 bis 35 alle Gewannnamen der Gemarkung Poltringen im Detail und sehr anschaulich erklärt. Zu den Straßennamen gibt es etwas Ähnliches nicht. Es gibt nur zu allen Straßennamen Ammerbuchs auf der Homepage der Gemeinde ein „Straßenverzeichnis“ mit maximal sehr kurzen Erläuterungen.

Bei den meisten der über 50 Straßennamen in Poltringen braucht es auch keine größere Erläuterung, da ihre Bedeutung auf der Hand liegt. Dies ist der Fall bei allen Straßen mit Namen von Pflanzen (z.B. Wacholderweg oder Kiefernweg), Ortschaften (z.B. Entringer Straße oder Wendelsheimer Weg), Berühmtheiten (z.B. Schickhardtring oder Jahnstraße), (ehemalige) Gasthäuser (z.B. Hirschstraße und Engelstraße), Gewannnamen oder Bergen (z.B. Kornbergstraße, Haldenstraße, Aiblestraße oder Wasenbreite) oder mit den Namen von ehemaligen Ortsherren (z.B. Pfalzgrafenring oder Erbachstraße).

Ausschnitt aus „Ansichten der gräflich wolkensteinischen, teils eigenen, teils lehenbaren Schlösser samt Gärten, Umland, Neben- und Wirtschaftsgebäuden in Poltringen 1695“ (B 33 Büchel 63 Hauptstaatsarchiv Suttgart), mittig Rathaus und Turm mit Kreuz und Nummer 25, unten Ammer, rechts Bergschloss mit Weinberg unterhalb

Bei einigen Straßennamen ist aber die Bedeutung nicht so leicht zu erkennen. Diese sind daher hier, soweit Informationen dazu ermittelbar waren, erläutert:

Holzweg – Dies war der alte Hohlweg, der etwa die frühere Poltringer Säge an der Ammer hinter dem Gasthof „Adler“ bei der Ammerbrücke in direkter Linie mit dem Schönbuch und dem dortigen früheren Poltringer „Communewald“ (1821-1890) bei Hohenentringen verband. Er ist aber schon 1355 im Bebenhäuser Urbar als „Holtzweg“ und 1484 als „Bolltringer Holtzweg“ in einem Vergleich erwähnt. Die Sägerei ist aber erst ab etwa Mitte des 19. Jahrhundert belegt; der Weg wurde also schon seit alters her zum Holztransport genutzt.

Froschgasse – Diese Gasse trägt ihren Namen daher, dass dies früher ein sehr sumpfiger Feldweg zur Ammer hin war und es dort wahrscheinlich deswegen viele Frösche gab.

Turnerstraße – Hier gab es vor dem zweiten Weltkrieg einen Turnplatz. Dieser lag daher nicht weit entfernt vom alten Rathaus, in dem Schulräume und der Kindergarten war. Der Bereich wird auch „Ga(e)nswinkel“ genannt, da sich dort früher die Gänse des Dorfes sammelten, da es hier früher relativ flach in die Ammer ging.

Turmstraße – Der Straßenname rührt daher, dass das frühere Poltringer Rathaus über einen Gefängnisturm verfügte. Dies ist auf einer Panoramakarte von 1695 zu sehen. Nach einem Um- oder Neubau 1778 brannte dies aber schon 1783 ab und wurde ohne Turm in der Form wiedererrichtet, in der es dann in den 1970er Jahren zur Verbreiterung der Hauptstraße abgerissen wurde. Zudem ragte das alte Rathaus sowieso von der Straße, die von der Engelstraße und der Ammer zur Hauptstraße steil hinaufführte, turmartig hoch auf und verfügte dadurch über fünf Stockwerke: Gewölbekeller („Narrenhäusle“), Erdgeschoß Molkerei, früher Waage, 1.OG Kindergarten, 2.OG auf Hauptstraßenniveau Rathaus und Gefängnis, darüber dann noch zwei Dachgeschoße.

Banngarten – Dies war ein großes, umhegtes Gartengrundstück, welches der Nutzung durch die Schlossherrschaft vorbehalten war.
Sommerweg – Diesen Straßenname gibt es erst seit den 70er Jahren, vorher war dies ein Feldweg. Wahrscheinlich kam es zu der Benennung, da dies eine sehr sonnige und für den Weinbau gut geeignete Halde war. Daher war dort auch der „Schlossweinberg“ und heute die Schlossweinbergstraße.

Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).

Für die AG „Poltringer Ortsgeschichte“, Boris Dieter

Posted by Sabine in Poltringer Heimatgeschichte

Jahreshauptversammlung 2021

Liebe Mitglieder und Freunde des Vereins,
am Freitag 05.03.2021 sollte unsere Jahreshauptversammlung stattfinden. Leider muss diese wegen der Corona-Pandemie auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, da wir derzeit noch nicht wissen wann wieder Versammlungen stattfinden können. Sobald ein neuer Termin festgelegt werden kann, werden wir Euch im Gemeindeboten und auf unserer Homepage informieren.

Die Vorstandschaft des Heimat- und Wanderverein Ammerbuch e. V.

Katrin Flaisch | Schriftführerin

Posted by Sabine in Aktuelles

Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Familiennamen in Poltringen im 14. Jahrhundert“

Eine der ältesten Quellen für bürgerliche Familiennamen in unserer Region sind die sog. Urbare. Dies sind Auflistungen von Einnahmen und eventuell Ausgaben der regionalen Herrschaften. Nachfolgend sind drei ältesten bekannten aus dem 14. Jahrhundert aufgeführt.

Das Altwürttembergische Urbar von um 1350 ist das in Latein verfasste, erste Gesamtverzeichnis der Einnahmen der, damals noch, Grafschaft Württemberg. In diesem sind nur einzelne Familiennamen von Ortsherrschaften (von Ehingen, von Hailfingen, von Effringen) in Bezug zu „In Boltring“ dokumentiert, keine Namen Poltringer Bürger.

Das Bebenhäuser Urbar von 1356 ist das in Latein verfasste, erste Gesamtverzeichnis der jährlich wiederkehrenden festen und ertragsabhängigen Einnahmen von Bauern und Bürgern des 1191 gegründeten Klosters Bebenhausen aus seinem eigenen Grundbesitz und den Abgaben, die das Kloster anderen schuldete. In diesem sind folgende Familiennamen in Bezug zu „Boltringen“ bzw. „Oberkirch/Oberkirlich“, bei Beschreibung des Grundstücks als Abgabenschuldner oder Anlieger genannt, dokumentiert (in Klammer eigene, freie, sinngemäße Übertragung in modernes Deutsch, wenn notwendig):

  • Wernheri de Poltringen (Werner von Poltringen)
  • Anshelmus de Halvingen (Anselm von Hailfingen)
  • Hermanni de Owe (Herrmann von Ow)
  • de Ehingen (von Ehningen)
  • de Effringen (von Effringen)
  • Bertoldi Múrer (Berthold Maurer)
  • Uolen (Uhlen)
  • Uelen de Bernhusen (Ühlen von Bernhausen)
  • Cunradus Beben (Konrad Beben)
  • Seddenlin (Settelin)
  • Uloni (Ühloni)
  • Anshelmi (Anselm)
  • Blúme (Blüme)
  • Suter
  • Stival (Stiefel)
  • Halderin (Halder)
  • Linder
  • Stival (Stiefel)
  • H. Schimilli (Schimmel)

Das Schönbuch-Urbar von 1383 ist das erste Forstlagerbuch der Grafschaft Württemberg. Es ist in Deutsch verfasst. Ein Forstlagerbuch verzeichnet in Bezirken wie dem Schönbuch, in denen Württemberg die Forsthoheit hatte, die dortigen Waldnutzungsrechte und die Einkünfte. Vorher gab es keinerlei gesammelte Übersicht über diese Rechte. Für „Boltringen“, das dem „ober ampt (Oberen Amt)“ der herrschaftlichen Schönbuchverwaltung zugeordnet war und umfangreiche Nutzungsrechte am Schönbuch hatte, sind folgende Familiennamen dokumentiert:

  • Eberhart Selder
  • Uel
  • Aberlin Fronmayer
  • Bentz Bruehsel
  • Wernher Truemlin
  • Küng
  • Eberlin Sueter
  • Haintz der Vogkeler
  • Cuentz Schuler
  • Burchart Brun
  • Hans der Frie
  • Hans Foekler
  • Aberlin Schuetz
  • Felman
  • Haintz Hagen
  • Cuentz Huemel
  • Haintz der Murer
  • Hueg Hagen
  • Sueter
  • Walther
  • Eberhart Riser

Quellen zu „Altwürttembergisches Urbar“ 1350: Original im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Transkription nicht vorhanden; „Bebenhäuser Urbar“ 1356: Original im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Transkription in „Das Bebenhäuser Urbar von 1356“ (2015) von W. Wille; „Schönbuch Urbar“ 1383: Original im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Transkription in „Württembergische Geschichtsquellen“, 23. Band (1934) von K. 0. Müller

Digitalisat der „Schönbuch Urbar“ Seite für Poltringen von 1383, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (H 107/18 Bd. 1 – Blatt 19 R

Wer hierzu vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).

Für die AG „Poltringer Ortsgeschichte“, Boris Dieter

Posted by Sabine in Poltringer Heimatgeschichte

Funde aus der Poltringer Ortsgeschichte – „Neues vom historischen Gässle-Brünnele-Kanal“

Direkt am Feldweg Richtung Oberndorf, dem sogenannten „Gässle“, gibt es einen Brunnen, der „(Gässle-)Brünnele“ genannt wird. Bei einer Leckagereparatur der Zuleitungsröhre entdeckte man 1997 überraschenderweise, dass der Brunnen sein Wasser nicht wie vermutet direkt bergauf aus Richtung Heidenwald bezieht, sondern, dass sein Wasser aus einem bis dahin völlig unbekannten historischen Kanal Richtung Oberndorf stammt.

Bild von Osten des geöffneten trockenen Kanalstücks nach der Ableitung des Wassers zum Brunnen, Bild: B. Dieter, Oktober 2018

Der ca. 20 cm breite und hohe Kanal mit einer Steinabdeckung verläuft etwa 20 m von der Brunnenöffnung etwa 50 cm unter der Oberfläche fast senkrecht zur Zuleitungsröhre und weist parallel zum Feldweg Richtung Oberndorf bzw. dem Wald am Gewann „Vogelsang“ und verläuft vermutlich nach der Ableitung des Brunnenwassers dann Richtung Dorf oder Ammertal weiter. Er ist nach der Ableitung aber trocken.

Im Zusammenhang mit einer erneuten Öffnung des Kanals 2018 wurde dann eine Begutachtung und Dokumentation dieses Bodendenkmals durch das Landesdenkmalamt vorgenommen. Sie ergab einen geschätzten Bauzeitraum zwischen dem Jahr 1500 und spätestens 1800. Parallele Recherchen, auch im Ortsarchiv, in weiteren schriftlichen Quellen oder Karten, wohin der jahrhundertealte Kanal verläuft und wann oder warum er erbaut wurde, waren aber bisher leider erfolglos. Der Kanal ist seltsamerweise nirgends verzeichnet. Vielleicht sind Unterlagen über ihn beim Großbrand des Poltringer Rathauses Ende des 18. Jahrhunderts vollständig zerstört worden und er zeitgleich in Vergessenheit geraten.

Durch Analyse der geologischen und topografischen Gegebenheiten und eine hydrologische Wasseruntersuchung der Universität Tübingen, konnte dann aber der vermutete Quelltopf und Verlauf dorthin zumindest eingegrenzt werden, ist aber noch unsicher. Wohin der Kanal (im Dorf oder im Ammertal?) verlief, ist aber immer noch gänzlich unklar.

Um nähere Informationen zum Verlauf des Kanals Richtung Dorf und vor allem Richtung Quelltopf zu erlangen, ist geplant, im Sommer 2021 eine archäologische Fachfirma privat zu beauftragen. Diese könnte eventuell mit einem Bodenradar die Trasse des Kanals bis zum Quelltopf und vielleicht sogar Richtung Dorf ermitteln. Zudem könnte dann eventuell auch geklärt werden, warum der Brunnen, vielleicht durch Leckstellen oder Beschädigungen des Quelltopfes, früher erheblich mehr Wasser führte wie heute.

Spendenaufruf

Für die vorgenannte Georadaruntersuchung entstehen nicht unerhebliche Kosten (um die 1.000,00 €), die bisher schon größtenteils durch großzügige Spendenzusagen abgedeckt sind. Wer die Recherchen zum Verlauf und Quellort des historischen Kanals in Poltringen ebenfalls unterstützen möchte, kann daher bis 28.2.2021 eine zweckgebundene Spende anweisen an den Heimat- und Wanderverein Ammerbuch e.V. (IBAN: DE54 6416 1397 0067 1250 00, BIC: GENODES1AMM -Volksbank Ammerbuch eG), Verwendungszweck: „Spende Geo Radar“.

Die Spende kann steuerlich abgesetzt werden, die Spender werden über die weiteren Aktivitäten präferiert informiert und in der Dokumentation gerne genannt. Für eine Spendenbescheinigung bitte uns Adresse mitteilen. Vielen Dank im Voraus!

Wer hierzu noch weitere vertiefende Informationen beitragen kann oder andere Geschichten als „Fundstücke“ beitragen möchte, kann sich gerne bei unserer AG melden (heimatgeschichte ät hwv-ammerbuch punkt de).

Für die AG „Poltringer Ortsgeschichte“, Boris Dieter

Posted by Sabine in Poltringer Heimatgeschichte